Malta – das geheime SUP Paradies? [2024]

Wissenswertes zum Stand-up-Paddling auf Malta & Tipps für Starter

Stand-up-Paddling, kurz SUP, ist eine relativ neue Wassersportart in Europa. Seit Anfang des Jahrtausends gibt es SUP als feste Boards (Hard-Board), ähnlich einem Surfbrett. Seit vielen Jahren sind leicht transportierbare, aufblasbare SUP im Handel. Mit einem aufblasbaren SUP sind Sie auf Malta sehr flexibel. Denn mit dem 12–15 kg leichtem SUP-Rucksack erreichen Sie in gut 60 – 70 Minuten mit Bus, Roller/Krad oder Auto sämtliche Küsten auf Malta. Nach 10 Minuten aufpumpen starten Sie bereits Ihr Wasser Workout. Das aus dem Kanu-Sport abgeleitete Stand-up-Paddling ist im Vergleich zum Wellenreiten, Surfen oder Kite-Surfing schnell zu lernen. Und lassen Sie sich nicht von einer auf den ersten Blick aufblasbaren Luftmatratze abschrecken. Das mit 1 – 1,1 bar (15 PSI) aufgepumpte Bord ist wie ein gummibezogenes Brett. Das aufblasbare SUP gibt im Wasser nicht nach.

Die Schritt-für-Schritt-Anleitung mit 10 Steps zum ersten Stand-up-Paddling auf Malta

Insofern Sie learning by doing bevorzugen, dann sind sie hier richtig. Wir hatten keine Ahnung und sahen plötzlich aufblasbare Stand-up-Paddles im Sportgeschäft. Ein Tag überlegt und dann sofort gestartet. Und wie beim kauf eines Autos: Plötzlich sehen wir überall Stand-up-Paddler mit aufblasbaren SUP’s. Sicherlich brauchten wir ohne SUP-Kurs bis zum perfekten Fahren ein paar Stunden länger. Jedoch ehrlich gesagt, wir hatten ohne diesen Kurs auf Malta gleich viel Spaß. Ab dem dritten Stehpaddeln mussten wir freiwillig ins Wasser springen, um uns abzukühlen. Aus dem Gleichgewicht kommen, gabs nicht mehr. Sie mieten sich ein SUP? Der Vermieter wird Sie in die ersten Schritte einweisen. Stand-up-Paddling lernen Sie bei ruhiger See schnell und einfach in wenigen Minuten.

1. Schritt: Betrachten Sie das Stand-up-Paddle
Wo ist hinten, wo ist vorn? Wo befestigen Sie Ihren Seesack oder Tasche? Wie wird die Finne angebracht? Wo befestigen Sie die Sicherheitsleine (Leash) am SUP? Wo wollen sie die Leash an Ihrem Bein befestigen? Fußgelenk, Wade, unter dem Kniegelenk oder über dem Kniegelenk? Das Paddel stellen Sie anfänglich so ein, dass Sie bei leicht angewinkeltem Arm den Griff noch fest greifen können. Sollten Sie die erste Zeit auf den Knien das Board fahren, dann lassen Sie die Paddel zusammen geschoben.

2. Schritt: Das SUP ans Meer bringen und den Aufstieg meistern

Nach dem Aufpumpen kommt bereits das zweite Workout. Sofern Sie kein Yoga Board haben, hat Ihr SUP in der Mitte einen Tragegriff. Das aufblasbare SUP wiegt üblicherweise zwischen 12 und 15 kg, also das Gewicht einer Kiste Limonade. Durch die Finne mit 20–25 cm Tiefe können Sie das SUP nicht an immer an der flachsten Stelle ins Wasser legen. Achten Sie auf Steine im Wasser und eine Wassertiefe von mindestens 40 cm. Dann beschädigen Sie die Finne beim Aufsteigen auf das SUP nicht. Alternativ setzen Sie das Board mit der Finne seitenverkehrt ins Wasser. Das Heck ins Tiefe und der Bug ins Flache. Spätestens jetzt sollten Sie die Sicherheitsleine, die Leash anlegen. Sie wenden einige Meter später im Wasser das SUP beim Paddeln. Ähnlich wie rückwärts mit dem Auto aus der Einfahrt fahren.

3. Schritt: Wie das SUP am besten reiten oder fahren?
Wenn Sie knietief im Wasser stehen, können Sie sich bereits auf das Board setzen. Nicht nur Starter fahren die ersten Meter auf den Knien oder sitzend und Füße nach vorn ins Meer hinein. So halten wir Abstand zu Schwimmen und dem anfänglich nach flachen Ufer. Auf Knien die ersten Minuten das Meer reiten bedeutet, Sie bekommen ein besseres Gefühl für das Meer und die Wellen. Ihr Körperschwerpunkt ist niedrig und das SUP kippt weniger als beim Stehen. Das längenverstellbare Paddel ändern Sie jederzeit einfach durch die Klammer auf die gewünschte Größe.

4. Schritt: Welche Länge ist optimal für das Paddel?
Das Paddel verschwindet beim Paddeln komplett im Wasser. Damit Sie das Paddel am Paddelgriff und Schaft optimal greifen, ist eine die Länge des Paddels circa 20–25 cm über Kopfhöhe. Am Paddel finden Sie Größenmarkierungen, sodass Sie sich daran orientieren können. Warum so viele Zentimeter über der Körpergröße? Das Board ist circa 8–10 cm über der Wasseroberfläche und das Paddel taucht 45–60 Zentimeter ins Wasser ein. Mit einer zu kurzen wie zu langen Paddel lässt sich kein sauberer Paddelschlag ausführen. Möglicherweise korrigieren Sie während der ersten 10–15 Minuten beim Stehpaddeln die Länge. Das Paddel nutzen Sie andersherum wie beim Paddelboot oder Kanu. Die leicht gewölbte Seite zeigt nach hinten.

5. Schritt: Auf dem SUP sicher aufstehen
Nach den ersten Minuten im Knien mit (vorsichtigen) Paddelschlägen richten Sie sich auf. Sie stehen genau in der Mitte des Boards (Sweetspot). Die ersten Male sind noch wacklig. Nach 20 Minuten merkt kein Zuschauer mehr, dass Sie gerade angefangen haben mit dem Stehpaddeln. Stellen Sie vorsichtig einen Fuß nach dem anderen auf. Sie sind nun beidfüßig in der Hocke auf der Mitte des SUP. Wenn Sie kein Yoga-SUP haben, befindet sich dort am Sweetspot der Tragegriff oder -schlaufe. Sie setzten das Ruder senkrecht vor Ihre Füße und hangeln sich an der Ruderstange hoch. Sie werden Ihre richtige Position für die Füße schulterbreit auf dem SUP finden. Beide Füße haben die gleiche Position zum Rand des Boards. Fehler werden mit einem nassen Bad im herrlich warmen maltesischen Meer belohnt. Eine andere Möglichkeit ist ähnlich eines Gewichthebers. Sie sind in der Hocke und halten das Paddel in der Waage breit gefasst vor sich für das Gleichgewicht. Nun richten Sie sich langsam aus der Hocke auf. Sobald Sie stehen, beginnen Sie mit dem Paddeln. Eventuelles Zittern der Beine verschwindet nach den ersten Paddelschlägen, wenn Sie sich mit dem SUP merklich vorwärts bewegen.

6. Schritt: Das kraftvolle Paddeln auf dem SUP beginnen
Ihre Beine sind leicht gebeugt. So gleichen Sie Wellen federnd aus. Ihre Füße stehen nah beim Rand des Boards. Eine Hand haben Sie oben auf dem Schaft des Paddels. Beim Paddeln bleibt der Arm am Griff möglichst durchgestreckt. Die andere Hand haben Sie in der Mitte des Paddels. Ihren gestreckten Rumpf beugen Sie beim Einstechen in das Wasser leicht nach vorn. Die Bewegungsabläufe erinnern eine wenig an Kniebeugen, da das Gesäß beim Paddelschlag leicht nach hinten geht. Den Rücken bitte gerade lassen, also keinen Buckel machen. Je nach Strömung und Wellengang wechseln Sie die Seite beim Paddeln nach 3–5 Paddelschlägen. Das geht intuitiv, ohne dass Sie sich die Arme verknoten.

7. Schritt: Wie Sie sich nicht von der Welle vom Board stoßen lassen
Wellen reiten Sie grundsätzlich entgegen oder lassen sich von Ihnen schieben. Stärkere Wellen von der Seite werden Sie möglicherweise vom Board spülen. Durch die Leash bleibt das SUP in Ihrer Nähe, es empfiehlt sich, mit oder gegen die Wellen zu fahren. Das eingetauchte Paddelblatt hat durch die Trägheit des Wassers eine Stützwirkung. Trotz unterschiedlicher Paddelanszahl auf den Seiten und Wellengang, mit dem Paddel im Wasser stehen Sie sicher auf dem SUP.

8. Schritt: Die Landschaft Maltas genießen, jedoch Blick immer geradeaus.
Die ersten minuten sehen Sie vielleicht öfters noch auf Ihre Füße oder auf die Board-Spitze. Nach kurzer Zeit genießen Sie die herrliche Landschaft Maltas vom Meer aus und gewöhnen sich daran, den Blick meistens geradeaus zu richten. Für den korrekten Paddelschlag und Paddeltechnik ist der Blick geradeaus wichtig. Sie erkennen Hindernissen auf dem Meer rechtzeitig und weichen schnell und einfach aus.

9. Schritt: Der richtig ausgeführte Vorwärts – Paddelschlag
Mit einer Hand am Griff und der Anderen am Paddelschaft gelingt Ihnen der kraftvolle Vorwärts-Schlag beim Stand-up-Paddling. Das Paddelblatt gehört bei der Bewegung von vorn nach hinten komplett ins Wasser eingetaucht. Sie ziehen das Paddel möglichst nah am SUP nach hinten. Bewegen Sie das Paddel schräg weg vom Board, gelingt Ihnen eine Kurvenfahrt. Bei Höhe Ihrer Fersen entnehmen Sie das Paddel aus dem Wasser und führen es nach vorn. Schaufeln Sie nach hinten viel Wasser in die Luft, dann ziehen Sie das Paddel zu lang. Das Wasser schaufeln entartt den Starter. Das Paddelblatt tauchen Sie beim Paddelschlag weit vorne ins Wasser ein. So gelingt Ihnen ein kraftvoller Zug mit Druck durch Schulter und Arm auf dem Paddelgriff. Nach 3-5 Paddelschlägen wechseln Sie die Seite. Ihre Hände tauschen die Position am Paddel, und Sie paddeln auf der anderen Seite einige Züge. Durch die Strömung auf dem Meer ist es nicht immer möglich, auf beiden Seiten die gleiche Paddelanzahl zu machen. Es ist nicht ungewöhnlich für eine Geradeausfahrt, wenn Sie auf der einen Seite 3-4 Paddelschläge benötigen, auf der anderen nur einen bis zwei.

10. Schritt: Die Notbremse und wichtige Paddelschlag zur Korrektur
Mit dem Stopp-Schlag stoppen Sie das SUP schnellstmöglich oder vollziehen eine scharfe Wendung. Die Technik ist der Gegensatz zum Vorwärts-Paddelschlag. Sie drehen das Paddel (Wölbung nach vorn) und ziehen es im Wasser von hinten nach vorne. Ihr SUP bremst ab und lenkt im gleichen Zug zur Paddel-Seite. Das geht sicherer, als wenn Sie vom Board springen. Denn dann fährt das SUP zumindest noch die Länge der Leach weiter.

Stand-up-Paddling ist schnell zu lernen. Ein SUP-Kurs ist nicht zwingen nötig. Gerade die Sommermonate Juli bis September eignen sich für Starter, da häufig Windstille herrscht.